Wie Profis ihr Geld parken


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Die Pleite der Silicon Valley Bank und die Beinahe-Pleite der Credit Suisse haben Ängste vor einer neuen Bankenkrise angeheizt. 

Das Wichtigste zuerst: Eine weitreichende Bankenkrise ist laut Meinung vieler Experten aktuell eher unwahrscheinlich. Trotzdem sollten Sie auf keinen Fall hohe Beträge bei Banken parken. Dafür gibt es wichtige Gründe, die nicht allgemein bekannt zu sein scheinen.

Hintergrund: Ein Guthaben, das Sie bei einer Bank haben, ist nicht “Ihr” Geld. Aus rechtlicher Sicht haben Sie Ihrer Bank nämlich einen Kredit gewährt. Das heißt, Sie sind Gläubiger und haben einen Rückzahlungsanspruch gegen die Bank. Geht die Bank pleite, werden Sie gemeinsam mit den anderen gleichrangigen Gläubigern in einen Topf geworfen und aus der Konkursmasse bedient.

Ausnahme: Falls eine Bank innerhalb der Europäischen Union pleite geht, ist Ihr Geld bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und pro Bank durch die Einlagensicherung gesetzlich abgesichert. Das bedeutet, dass Sie Summen, die größer als 100.000 Euro sind, auf unterschiedliche Banken verteilen können und dadurch, theoretisch, auch für höhere Beträge abgesichert sind.

Warum theoretisch?

Die Deutschen haben rund 40 % ihres liquiden Vermögens als Sichteinlagen, Tagesgelder oder Festgelder bei Banken deponiert. Das sind rund 3.000 Milliarden Euro. Eine gigantische Summe. Sollte es zu einer systemischen Bankenkrise kommen, ist es unwahrscheinlich, dass die Sicherungssysteme Entschädigungen in dieser Höhe leisten können bzw. dass der Staat einspringt.

Anleger, die mehr als 100.000 Euro bei verschiedenen Banken geparkt haben, sollten sich deshalb darauf einrichten, dass sie in diesem Fall eventuell nicht vollständig entschädigt werden. Übrigens: Die vollständige Entschädigung sehr vermögender Sparer ist auch nicht der Sinn des Einlagensicherungsfonds. Es geht vielmehr darum, dass jeder Anleger bis 100.000 Euro abgesichert ist.

Mit anderen Worten: Falls Sie ein Vielfaches von 100.000 Euro bei verschiedenen Banken geparkt haben (entweder als Privatanleger oder als juristische Person), sollten Sie sich im Fall der Fälle besser nicht zu 100 % auf die Einlagensicherung verlassen.

Diese Einschränkung gilt ganz besonders für Festgelder, die in Ländern mit niedriger Bonität angelegt sind, beispielsweise in Italien oder Rumänien. Es ist fraglich, ob diese Länder es sich im Fall einer gravierenden Krise leisten können, Sparer vollständig zu entschädigen. 

Die gute Nachricht: Es gibt einen einfachen Weg, um das Risiko einer Bankenkrise zu eliminieren. Noch besser: Sie bekommen in der Regel sogar höhere Zinsen als bei einem regulären Festgeld.

Wie geht das? Sie investieren Ihr Geld in kurzlaufende Anleihen hoher Bonität. Der Clou: Diese Anleihen haben aktuell eine Rendite von über 3 %. Das ist besser als ein vergleichbares Festgeld. Die Anlagesumme ist nicht limitiert, Sie sind Eigentümer der Anleihen, haben tägliche Verfügbarkeit und müssen nicht alle paar Monate Festgeld-Hopping betreiben.

Wichtig: Falls Sie Unternehmer oder selbständig sind, können Sie Ihre Firmengelder auch in Anleihen parken.

Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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