Was wir von den Superreichen lernen können


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Der legendäre griechische Milliardär Aristoteles Onassis ist für das zeitlose Bonmot bekannt:

„Ich würde alles noch einmal so machen, wie ich es getan habe. Bis auf eine Ausnahme: Ich würde mir früher bessere Berater suchen.“

Wie legen eigentlich die Superreichen Ihr Geld an?

Das erfahren wir jährlich im Global Family Office Report der schweizer Bank UBS.

Family Office, schon mal gehört?

Ein Family Office ist eine Gesellschaft, deren Zweck die ganzheitliche Verwaltung des privaten Vermögens einer Familie ist. Dabei geht es nicht nur um die Geldanlage, sondern auch um weitere Tätigkeiten wie z. B. die Finanzplanung, Immobilienverwaltung und Generationenplanung.

Der Hauptvorteil eines Family Offices ist die hohe Kontrolle der Familie über das eigene Vermögen und die eigenen Investitionen. Denn die Mitarbeiter eines Family Office arbeiten ausschließlich für die Eigentümerfamilie und werden nur von dieser vergütet. Dadurch haben die Berater keine Interessenkonflikte.

Ein Family Offices ist damit das komplette Gegenteil von rund 99 % aller Banken, Sparkassen und Finanzberater in Deutschland. Denn fast alle der rund 300.000 Finanzberater in Deutschland arbeiten auf Provisionsbasis, d. h. sie verdienen ihr Geld nicht mit Beratung, sondern mit dem Verkauf von Finanzprodukten. Und zwar mit Finanzprodukten, die in 95 % der Fälle unpassend für ihre Kunden sind, d.h. entweder zu teuer, zu unrentabel, zu riskant oder zu unflexibel (Quelle: Testkäufe des Marktwächter Finanzen).

Das Ergebnis der provisionsgetriebenen Beratung: Die am meisten verkauften Finanzprodukte in Deutschland sind Lebens- und Rentenversicherungen von denen in unserer Erfahrung über 90 % nicht zur Altersvorsorge geeignet sind. Aber den Verkäufern in der Regel Tausende oder sogar Zehntausende von Euros an Abschlussprovisionen einbringen. Weitere oft verkaufte Renditegräber sind gemanagte Mischfonds, offene und geschlossene Immobilienfonds, Beteiligungen und Schiffs- und Containerfonds.

Die Vermögensstruktur der Superreichen, die ihre Berater selbst bezahlen, sieht komplett anders aus. Family Offices investieren das Geld ihrer Mandantenhauptsächlich in Aktien, Private Equity und Immobilien und seit kurzem auch wieder in Anleihen. Dadurch haben sie das Vermögen ihrer Mandanten in den vergangenen Jahrzehnten überproportional steigern können.

Das Problem: Für ein sogenanntes Single Family Office, das das Vermögen einer einzigen Familie betreut, sollte man ein Vermögen von mindestens 200 Millionen Euro haben. Multi Family Offices, die das Vermögen von mehreren Familien betreuen, haben in der Regel Mindestanlagesummen von 25 Millionen Euro und mehr.

Falls Sie (noch) nicht das nötige Kleingeld für ein Family Office haben, ist das kein Grund, betrübt zu sein. Das Pendant des Family Offices für “normale” Millionäre und solche, die auf dem Weg dorthin sind, sind die sogenannten Honorarberater. Denn nur Honorarberater arbeiten ausschließlich für ihre Mandanten und haben sich freiwillig einem gesetzlichen Provisionsannahmeverbot unterworfen.

Aber Vorsicht: Der Begriff “Honorarberater” ist nicht gesetzlich geschützt. Viele vermeintliche Honorarberater arbeiten auch auf Provisionsbasis.

Es gibt nur zwei echte Arten von Honorarberatern in Deutschland:

  1. Honorar-Finanzanlagenberater nach § 34h GewO. Diese werden von der IHK zugelassen und dürfen ausschließlich zu Fonds beraten. Deutschlandweit gibt es circa 350 dieser Berater.
  2. Unabhängige Honorar-Anlageberater nach § 93 Abs. 1 WpHG. Diese dürfen auch zu Einzelaktien und Anleihen beraten und werden deshalb von der BaFin beaufsichtigt. Es gibt aktuell 18 Institute mit insgesamt (geschätzt) 100 Beratern. Ich bin übrigens einer davon.

Und was bringt Ihnen ein Honorarberater?

Studien zeigen, dass Honorarberater die Rendite ihrer Mandanten um 3 % bis 4 % pro Jahr steigern können. Dies geschieht vor allem durch Kosteneinsparungen, steuerliche Optimierung und eine stimmige und konsequente Anlagestrategie.

Mittel- bis langfristig kann das ein zusätzliches Vermögen im sechsstelligen oder siebenstelligen Eurobereich für die Mandanten von Honorarberatern bedeuten. Bonus: Man wird nicht andauernd angerufen, um seine Fonds umzuschichten oder das “Produkt des Monats” zu kaufen.

Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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