Sofortmaßnahmen für eine bessere Kapitalanlage


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Letzten Samstag habe ich auf Einladung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe eine Fortbildung für 30 Zahnärztinnen und Zahnärzte gegeben.

Das Thema: „Wie Zahnärzte clever Vermögen aufbauen und teure Anlagefehler vermeiden“.

Viele der Geldanlage-Regeln, über die wir gesprochen haben, gelten natürlich nicht nur für Zahnärzte. Deshalb habe ich das Wichtigste kurz für Sie zusammengefasst, damit Sie auch sofort Geld sparen, Ihre Rendite verbessern und Ihr Risiko senken können.

1. Stellen Sie ALLE bestehenden Kapitalanlagen auf den Prüfstand

Traurig, aber leider wahr, 77 % aller bestehenden Altersvorsorgeprodukte sind unpassend für Privatanleger (Quelle: Marktwächter Finanzen). D. h. diese Finanzprodukte sind zu teuer, zu unflexibel, haben eine zu geringe Rendite oder sind zu riskant.

Falls Sie betroffen sind, kommt der Löwenanteil der Erträge nicht bei Ihnen an, sondern versickert als Kosten und Gebühren. Das Ergebnis: Sie bauen deutlich weniger Vermögen auf, als möglich wäre.

Fangen Sie bei der Überprüfung am besten mit Ihren Lebens- und Rentenversicherungen an. Unsere Erfahrung aus über 2.000 geprüften Verträge: Über 95 % waren nicht zur Altersvorsorge geeignet bzw. es gab deutlich lukrativere Alternativen.

Run-off. Schon mal gehört? Dies ist ein Fachbegriff für den Verkauf von Versicherungsbeständen durch Versicherer, die die Lust an Lebens- und Rentenversicherungen verloren haben. Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten. Falls es sich bei dem Reisenden jedoch um einen Versicherer handelt, dem man seine Altersvorsorge anvertraut hat, sollte man wahrscheinlich doch genauer hinsehen. Hier eine Auswahl von Versicherern, die ihre Kunden (d. h. deren Versicherungen) verkauft haben (bzw. deren neue Namen): ARAG, Asstel, AXA, Clerical Medical, Delta Lloyd, Entis, ERGO, Generali Leben, Hamburg Mannheimer, Heidelberger Leben, Proxalto, Scottish Widows, Skandia, Victoria, Volksfürsorge und Zurich.

2. Parken Sie Ihr Geld wie die Profis

Die Zinsen sind zurück. Viele Banken speisen ihre Kunden trotzdem mit geringen Tages- und Festgeldzinsen ab. Oft gelten bessere Zinsen nur für kurze Zeit oder geringe Summen.

Die Lösung: Auch als Privatanleger können Sie in kurzlaufende Staats- und Unternehmensanleihen investieren. Diese bieten aktuelle Renditen von über 3 % bei täglicher Verfügbarkeit. Ihr Vorteil: Sie können so viel Geld investieren, wie Sie möchten und müssen kein Festgeld-Hopping mehr betreiben.

3. Beginnen Sie in Aktien, Immobilien oder Hochzinsanleihen zu investieren

Die Inflation ist weiter hartnäckig hoch und wird nicht durch die gestiegenen Zinsen ausgeglichen. Für den langfristigen Vermögensaufbau benötigen Sie deshalb Immobilien, Aktien oder Hochzinsanleihen.

Falls Sie mit Aktieninvestments anfangen möchten, eignet sich zum Beispiel ein monatlicher Sparplan. Das heißt, Sie investieren jeden Monat dieselbe Summe. Gehen die Kurse hoch, freuen Sie sich. Gehen die Kurse (temporär) runter, freuen Sie sich, dass Sie günstiger nachkaufen. Die langfristige, statistische Rendite von Aktien liegt bei rund 7 % pro Jahr.

Zusammenfassung

Falls Sie diesen Empfehlungen folgen, sollten Sie Ihre Rendite um mindestens 3 % pro Jahr erhöhen können. Mittel- bis langfristig wird Ihr zusätzlicher Vermögensaufbau dadurch im mindestens sechsstelligen Euro-Bereich liegen.

Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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