Ihr bestes Investment in diesem Frühjahr


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Diese Woche war Frühlingsanfang. Zu diesem freudigen Anlass lief im NDR eine Sendung mit dem Titel: “Ist Frühjahrsputz gut für die Seele?”

Die Kernfrage der Sendung: „Ist Aussortieren der Schlüssel zum Glück?”

Nachdem meine Mitarbeiter und ich in den vergangenen sieben Jahren über 2.800 herkömmliche Finanzprodukte auf Kosten, Sicherheit und Rentabilität überprüft haben, kann ich mit vollster Überzeugung bestätigen:

Das Aussortieren unpassender Finanzprodukte ist der Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit und deutlich mehr Vermögen.

Unsere Praxiserfahrung wird durch zahlreiche Studien bestätigt:

Eine Studie des Marktwächter Finanzen des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz hat vor einigen Jahren ergeben, dass 77 % aller Kunden von Banken, Sparkassen und Finanzvertrieben mindestens ein unpassendes Finanzprodukt in ihrem Portfolio hatten. Die unpassenden Finanzprodukte waren entweder zu riskant, zu unflexibel, zu teuer oder hatten eine zu geringe Verzinsung.

Laut einer Studie der Universität Regensburg können Anleger ihr Endvermögen fast verdoppeln, wenn sie teure, provisionsbasierte Finanzprodukte durch moderne und kostengünstige Lösungen, z. B. ETFs, ersetzen.

Zugegeben, ein Frühjahrsputz in Ihrem Finanzordner ist keine vergnügungssteuerpflichtige Tätigkeit. Das regelmäßige Ausmisten ist aber extrem wichtig und Sie werden dafür fürstlich entlohnt. Mit deutlich mehr Rendite, Vermögen und Stolz, dass Sie sich überwunden und es getan haben.

Hier die Liste der Top 5 herkömmlichen Finanzprodukte, die in unserer Erfahrung Ihren Vermögensaufbau massiv bremsen können und deshalb wahrscheinlich besser auf dem Recyclinghof als in Ihrem Finanzordner aufgehoben sind.

Renditefalle Nr. 1: Klassische Lebensversicherungen und Rentenversicherungen

Eine “klassische” Versicherung erkennen Sie daran, dass sie einen sogenannten Garantiezins hat. Dieser kann bis zu 4 % pro Jahr betragen, was auf den ersten Blick attraktiv aussieht. Was Ihnen wahrscheinlich nicht gesagt wurde: Der Garantiezins wird nur auf den Teil Ihres Geldes gezahlt, der übrig bleibt, nachdem der Versicherer seine Kosten abgezogen hat. Diese Kosten betragen nicht selten bis zu 30 % Ihres gesamten Beitrags. 

Das traurige Ergebnis: Aufgrund der hohen Kosten befand sich die Hälfte der von uns untersuchten klassischen Versicherungen in der Verlustzone. Einige sogar nach über 20 Jahren. Weniger als 10 % hatten eine Rendite von über 2 % pro Jahr. Mit anderen Worten: Deutlich über 90 % aller klassischen Versicherungen sind nicht zur Altersvorsorge geeignet.

Renditefalle Nr. 2: Gemanagte Aktienfonds

Falls Sie in Aktien investieren, können Sie sich auf die Schulter klopfen. Denn die Aktionärsquote in Deutschland liegt bei mageren 17 %.

Falls Ihnen jedoch gemanagte Aktienfonds verkauft wurden, lassen Sie wahrscheinlich viel Rendite liegen. Denn Studien haben gezeigt, dass 98 % aller globalen Aktienfonds es über einen 10-Jahres-Zeitraum nicht schaffen, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Mit anderen Worten: Diese Fonds spekulieren erfolglos mit dem Geld ihrer Anleger und haben laufende Kosten von bis zu 2,5 % pro Jahr. Zum Vergleich: ETFs sind in der Regel 90 % günstiger. Noch schlimmer: Eventuell werden Sie auch regelmäßig angerufen, um Fonds auszutauschen, was zusätzliche Kosten auslöst und Ihre Rendite deutlich schmälert.

Das Ergebnis: Obwohl die Aktienmärkte historisch über 7 % Rendite pro Jahr erzielt haben, kommen bei Investoren in gemanagte Fonds oft nur 3 % Rendite oder weniger an. Durch eine Umschichtung in kostengünstige ETFs lässt sich die Rendite oft deutlich steigern.

Renditefalle Nr. 3:  Fondspolicen

Fondspolicen versprechen hohe Renditen wie am Aktienmarkt. Die Realität sieht leider meist anders aus. Unsere Erfahrung aus der Überprüfung einer vierstelligen Zahl von Fondspolicen ist ernüchternd. Nur rund 10 % der von uns überprüften Fondspolicen hatten eine bisherige Rendite von über 3 % pro Jahr. Und das, obwohl die Aktienmärkte in den vergangenen Jahrzehnten um durchschnittlich 7% pro Jahr angestiegen sind.

Der Hauptgrund: Bei Fondspolicen kassieren die Versicherer gleich doppelt. Für die Versicherung selbst und für die Fonds. Die Fonds sind fast ausschließlich teure gemanagte Fonds, nicht selten konzerneigene Fonds oder Dachfonds. Oftmals kommen Mischfonds zum Einsatz, die in der Regel eine geringere Rendite als reine Aktienfonds haben.

Die Kosten einiger Fondspolicen sind so hoch, dass die Aufsichtsbehörde BaFin eine Untersuchung eingeleitet hat. Als Folge hat sich vor kurzem mit der Generali Versicherung, die vor allem über die DVAG vertrieben wird, der erste Versicherer bereit erklärt, zu hohe Kosten an seine Kunden zu erstatten.

Mit einer Direktanlage in ETFs fahren Sie in der Regel deutlich besser als mit einer Fondspolice.

Renditefalle Nr. 4: Festgeld, Tagesgeld und Sparbuch

Viele Banken und Sparkassen knausern immer noch mit den Sparzinsen. Bei meiner lokalen Sparkasse gibt es zum Beispiel derzeit nur mickrige 1,0 % Zinsen aufs Festgeld.

Die mögliche Lösung: Mit kurzlaufenden Anleihen und Anleihen-ETFs hoher Bonität lassen sich aktuell 4 % Rendite pro Jahr verdienen (Stand 22. März 2024). Bei täglicher Verfügbarkeit. Ein weiterer Vorteil von Anleihen und Anleihen-ETFs: Man kann auch Beträge über 100.000 Euro sicher investieren und muss nicht andauernd Festgeld-Hopping betreiben, weil sich die (Lockvogel-)Konditionen geändert haben.

Achtung: Falls Sie Unternehmer sind, können Sie Anleihen oder Anleihen-ETFs auch für Ihr Unternehmen kaufen und dadurch deutlich höhere Zinsen kassieren.

Renditefalle Nr. 5: Betriebliche Altersvorsorg

Auf den ersten Blick sieht die betriebliche Altersvorsorge, z. B. eine Direktversicherung, attraktiv aus: Man bekommt einen Zuschuss vom Arbeitgeber und man “spart” Steuern und Sozialabgaben, weil der Beitrag direkt vom Bruttogehalt abgezogen wird (deshalb der Name Direktversicherung).

Direktversicherungen haben jedoch gravierende Nachteile, die oft heruntergespielt werden. Zunächst leiden diese Verträge unter denselben hohen Kosten wie private Lebens- und Rentenversicherungen. Außerdem unterliegt die Betriebsrente in der Rentenphase der Besteuerung, das heißt, man “spart” nicht unbedingt Steuern. Die Steuern werden lediglich verschoben.

Falls man Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse ist, zahlt man bis zum Renteneintritt nur die Hälfte der Krankenkassenbeiträge. Die andere Hälfte zahlt der Arbeitgeber. Im Ruhestand zahlt man später die vollen Krankenkassenbeiträge auf die Betriebsrente, weil es keinen Arbeitgeber mehr gibt.

Es mag paradox klingen, aber in vielen Fällen wäre es deshalb finanziell sinnvoller, auf die Betriebsrente zu verzichten und das Geld (versteuert) selbst anzulegen. Vor allem für Gutverdiener kann dies vorteilhafter sein. Denn wenn Sie oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen, sparen Sie durch eine Direktversicherung kaum noch Sozialversicherungsbeiträge.

Und jetzt?

Ein professionelle Überprüfung bestehender Finanzprodukte lohnt sich immer. Nicht nur im Frühling.

Beispiel: Bei Ihrer Lebens- oder Rentenversicherung versickern erfahrungsgemäß zwischen 20 % und 30 % Ihrer Beiträge als Kosten. Falls Sie 1.000 Euro pro Monat einzahlen, werden Ihnen 2.400 Euro bis 3.600 Euro Kosten pro Jahr abgezogen. Dadurch wird Ihr Vermögensaufbau massiv gebremst.

Sie müssen den Frühjahrsputz übrigens nicht selbst machen. Meine Mitarbeiter und ich übernehmen diese Tätigkeit gern für Sie. Das Honorar für unser Finanzgutachten beginnt bei 250 Euro (zzgl. USt.) inklusive Nachbesprechung. Dieses Investment wird sich innerhalb kürzester Zeit für Sie bezahlt machen. Versprochen.

Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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