Die 3 wichtigsten Erkenntnisse vom Börsentag Hamburg


Start » Der Finanz-Blog » Die 3 wichtigsten Erkenntnisse vom Börsentag Hamburg

Gestern habe ich zwei Vorträge in der Handelskammer Hamburg gehalten.

Der Anlass war der jährliche Börsentag, die größte Anlegermesse in Norddeutschland.

Hier meine 3 wichtigsten Erkenntnisse:

Aktien

Viele Zuhörer waren überrascht, dass die aktuellen Aktienbewertungen im historischen Kontext eher günstig sind. Nicht unbedingt in den USA, aber dafür in Europa und in den Emerging Markets.

Das war eine wichtige Erkenntnis, denn viele Anleger orientieren sich bei ihren Anlageentscheidungen an den aktuellen Marktniveaus. Zum Beispiel steht der DAX aktuell nur rund 7 % unterhalb seines historischen Höchststands.

Ein viel wichtigerer Bewertungsmaßstab ist allerdings das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Das KGV des DAX liegt aktuell bei rund 11. Der historische Durchschnitt ist circa 15. Auf Basis dieser wichtigen Kennzahl ist der DAX aktuell 20 % bis 30 % zu billig! Dasselbe gilt für europäische Aktien und Emerging Markets Aktien.

Zinsen

Die gestiegenen Zinsen sind ein zweischneidiges Schwert für Anleger. Es ist natürlich optisch schön, 3 % Zinsen für das Festgeld zu bekommen.

Entscheidend für den Vermögensaufbau und die Vermögenssicherung ist aber die sogenannte reale Verzinsung. Das ist die Verzinsung, nachdem die Inflationsrate abgezogen wurde. Die Inflation liegt aktuell bei 3,8 %. Man verliert mit Festgeld somit garantiert an Kaufkraft.

Es gibt dafür sogar einen wissenschaftlichen Ausdruck für dieses Phänomen: Geldillusion.

Wichtig: Die Zinsen sind aktuell hoch, weil die Inflation hoch ist. Sobald die Inflation fällt, werden die Zinsen wahrscheinlich auch fallen. Was wiederum die Wirtschaft ankurbelt. Und die Unternehmensgewinne und die Aktienkurse.

Versicherungen

Viele Teilnehmer waren schockiert, die schlimme Wahrheit über Lebens- und Rentenversicherungen zu hören. Vor allem die hohen Provisionen für die Verkäufer, die Anzahl der verdeckten Kosten und die schlechten Renditen.

Wir haben inzwischen über 2.600 Lebens- und Rentenversicherungen begutachtet. Über 90 % aller Lebens- und Rentenversicherungen sind aufgrund schlechter realer Renditen nicht mehr die bestmögliche Altersvorsorge. Klassische Versicherungen mit “Garantiezins” sind durch die Zinswende nur noch in Ausnahmefällen eine gute Geldanlage. Die weit überwiegende Mehrheit der klassischen Versicherungen gefährdet den Vermögensaufbau und die Vermögenssicherung. Dies gilt auch für Basisrenten (Rürup-Renten) und Verträge der betrieblichen Altersvorsorge.

Fazit

Viele Anleger sind aufgrund der vielen Krisen verständlicherweise zögerlich, in Aktien zu investieren.

Eine alte Kaufmannsregel lautet: “Der Gewinn liegt im Einkauf.”

Sieht man sich die Fakten an, dann wird schnell klar, dass viele Aktienmärkte im historischen Vergleich günstig bewertet sind. Wenn man weiter beachtet, dass sich alle Krisen irgendwann auflösen, dann ist aktuell möglicherweise kein schlechter Zeitpunkt, um in Aktien zu investieren.

Das bedeutet natürlich nicht, dass man kopfüber in den Aktienmarkt springen sollte. Aber vielleicht kann man anfangen, die ersten Schritte zu machen.Das Startkapital für Ihre Aktieninvestments werden Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in Ihrem Versicherungsordner finden.

Sie können recht einfach die niedrigen hängenden Früchte einsammeln. D. h., sofort Ihre Kosten senken und Ihre Rendite erhöhen, indem Sie bestehende Lebens- und Rentenversicherungen auf den Prüfstand stellen.

Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

Alle Beiträge von Achim Teske