Run-off: Wenn Versicherer ihre Kunden verkaufen
Was Sie unbedingt wissen sollten


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Veröffentlicht am 30. März 2025

Viele Versicherungskonzerne geben sich gern als treue Wegbegleiter: „Allianzen fürs Leben“ oder „der Fels in der Brandung“ sind beliebte Werbeslogans. Doch sobald es wirtschaftlich eng wird, ist von dieser Loyalität oft wenig übrig. Dann werden Versicherungsbestände schlicht verkauft. Der Fachbegriff dafür lautet: Run-off, zu Deutsch: Bestandsabwicklung.

Ein aktueller Fall sorgt gerade für Aufsehen: Ein Konsortium unter der Führung von Allianz und Blackrock übernimmt Viridium, den größten deutschen Abwickler von Versicherungsbeständen. 

Viridiums gehörte bisher dem britischen Finanzinvestor Cinven. Der Verkauf könnte nicht ganz freiwillig gewesen sein, denn vor einiger Zeit war Cinven ins Fadenkreuz der Finanzaufsicht BaFin geraten. Der Grund: Cinven soll laut Medienberichten für die finanzielle Schieflage eines italienischen Versicherers verantwortlich gewesen sein. Danach hatte die BaFin den geplanten Verkauf von Lebensversicherungsverträgen der Zurich Versicherung an Viridium untersagt. Jetzt verabschiedet Cinven sich komplett aus dem deutschen Versicherungsmarkt.

Was bedeutet das für Sie als Versicherungskunde?

Grundsätzlich muss ein Run-off nicht immer negativ sein. Manchmal arbeitet der neue Eigentümer professioneller als der alte Versicherer – was allerdings nicht allzu schwer ist, wie unsere Erfahrung zeigt. Denn die Messlatte liegt in vielen Fällen ziemlich niedrig.

Trotzdem sollte man sich als Kunde fragen:

Warum verkauft mich mein Versicherer eigentlich? Was weiß er, was ich nicht weiß?

Die Entscheidung, einen Vertragsbestand zu verkaufen, ist selten ein Zeichen von langfristiger Kundenbindung oder hoher Wertschätzung. Vielmehr geht es meist um die Gewinne des Versicherers – und nicht um Ihre Altersvorsorge.

Allianz und Blackrock scheinen unter anderem daran interessiert zu sein, ihre Investmentprodukte an die erworbenen Kunden zu verkaufen. Denn Viridium verwaltet Kundengelder in Höhe von 67 Milliarden Euro.

Der aktuelle Viridium-Verkauf ist übrigens keine Besonderheit.

Diese Lebensversicherer haben bereits Kunden verkauft:

  • ARAG Lebensversicherung
  • Asstel
  • AXA
  • Basler Leben
  • Clerical Medical
  • Delta Lloyd
  • Entis
  • ERGO
  • Generali Leben
  • Hamburg Mannheimer
  • Heidelberger Leben (MLP)
  • Mannheimer Leben
  • Proxalto
  • Scottish Widows
  • Skandia
  • Victoria
  • Volksfürsorge
  • Zurich (Verkauf wurde von der Aufsichtsbehörde blockiert)

Falls Sie eine Police bei einem dieser Anbieter abgeschlossen haben, gehören Sie nicht mehr zum Kreis der gewünschten Kunden.

Was können Sie tun?

Bei der Altersvorsorge und beim Vermögensaufbau gibt es leider keinen zweiten Versuch. Wer zu wenig tut oder auf das falsche Pferd setzt, wird kaum oder deutlich weniger Vermögen aufbauen als möglich wäre.

Lassen Sie deshalb Ihre Lebens- und Rentenversicherungen (inkl. Rürup-Renten und Verträge der betrieblichen Altersvorsorge) durch uns prüfen 

Unser Versicherungs-Check besteht aus zwei Teilen:

  1. Wirtschaftlichkeitsanalyse, inkl. Offenlegung aller Kosten (abhängig vom Vertragsjahrgang) 
  2. Juristische Überprüfung auf die Möglichkeit eines Widerrufs durch einen unser Partneranwälte

Die oft traurige Wahrheit über Versicherungen

Wir haben seit 2017 über 3.000 Versicherungen geprüft. Unsere traurige Erfahrung: 92 % der von begutachten Verträge waren nicht (mehr) die optimale Art der Geldanlage für unsere Mandanten. Viele Versicherungen waren mit zu hohen Kosten belastet oder hatten eine unbefriedigende Geldanlage. Allein die Kosten betragen bei vielen Versicherungen 15 % bis 40 % Ihrer Beiträge. Das bedeutet: Von 1.000 Euro, die Sie einzahlen, werden nur 600 Euro bis 850 Euro wirklich für Sie investiert. Die Differenz versickert als Kosten. 

Versicherungskunden verlieren nicht selten fünfstellige Beträge, wenn sie an unrentablen Verträgen festhalten, anstatt das Kapital ertragreicher anzulegen. 

Widerrufsjoker: Das lukrativste und am besten gehütete Geheimnis der Versicherungsbranche 

Rund 40 % aller Versicherungen, die seit 1995 abgeschlossen wurden, haben rechtliche Fehler und sind dadurch angreifbar. Das hat der Europäische Gerichtshof im Jahr 2013 entschieden. Falls Ihr Vertrag fehlerhaft ist, können Sie ihn eventuell noch heute widerrufen und zwischen 10 % und 80 % mehr Geld erhalten. Oder Sie können aus einer eigentlich unkündbaren Rürup-Rente („Basisrente“) herauskommen.

Wir haben bereits Hunderten von Versicherungskunden geholfen, den Widerrufsjoker zu ziehen und dadurch deutlich mehr Geld zu erhalten.

Ihr Nutzen 

Der Versicherungs-Check deckt auf, ob der Vertrag noch sinnvoll für Sie ist und hilft Ihnen bei der Entscheidung, was mit dem Vertrag passieren soll, z.B. 

  • Fortführung der Beiträge,
  • Beitragsfreistellung,
  • Kündigung oder
  • Widerruf

Sie werden durch den Versicherungs-Check in der Regel sofort Geld sparen oder ihre Rendite steigern, indem Sie unrentable Verträge identifizieren. In vielen Fällen werden Sie deutlich mehr Geld erhalten.

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Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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