In den vergangenen Wochen sind die globalen Aktienmärkte, vor allem in den USA und vor allem die Technologie-Börsen, mehr oder weniger stark gesunken.
Anleger fragen sich, ob es sich um eine normale Korrektur handelt oder ob wir uns auf dem Weg zu einer ernsthaften Aktienkrise befinden.
Im heutigen Beitrag sehen wir uns die Fakten zu Börsenabschwüngen an. Sie erhalten außerdem Hinweise, wie Sie sich in dieser Situation verhalten können.
Die aktuelle Lage an den Weltbörsen
Der legendäre Banker J. P. Morgan wurde einmal gefragt, welche Entwicklung er an den Börsen erwartet. Seine lakonische Antwort:
“Ich erwarte, dass die Börsen schwanken werden.”
Dieser zeitlose Hinweis bestätigt sich aktuell. Nachdem fast alle wichtigen Weltbörsen in den vergangenen drei Monaten historische Höchststände erreicht haben, gab es in den vergangenen Wochen mehr oder minder starke Korrekturen.
Hier die aktuellen Kursrückgänge (im Vergleich zum jeweiligen Allzeithoch):
NASDAQ: Minus 11,1 %
S&P 500: Minus 8,2 %
Nikkei: Minus 8,0 %
MSCI World: Minus 7,4 %
Euro Stoxx: Minus 2,2 %
DAX: Minus 1,5 %
Zunächst dürfen wir nicht vergessen, dass 2023 und 2024 sehr gute Börsenjahre waren. Eine Korrektur ist nach diesen hohen Kursanstiegen nicht ungewöhnlich. Für Anleger, die nicht voll investiert sind oder die gerade erst mit dem Aktieninvestieren beginnen, ist eine Korrektur sogar äußerst hilfreich. Denn man kauft günstiger ein.
Was sofort auffällt: Die größten Korrekturen haben an den Börsen stattgefunden, die zuvor besonders stark gestiegen waren: Der US-Technologiebörse NASDAQ, dem S&P 500 und dem MSCI World (der zu 70 % aus US-Aktien besteht).
Der größte Verlierer des aktuellen Abschwungs ist übrigens Trumps “First Buddy” Elon Musk. Tesla ist seit seinem Allzeit-Hoch am 17. Dezember 2024 um 49 % abgestürzt und läuft Gefahr, zu einem toxischen Unternehmen zu werden. Insgesamt ist Elon Musks Vermögen dieses Jahr um sagenhafte 148 Milliarden US-Dollar gefallen. Er selbst kann es verkraften. Die Frage ist, wie lange seine Investoren seinen Eskapaden tatenlos zusehen werden.
Die Bosse der anderen großen Technologie-Unternehmen, zum Beispiel Jeff Bezos (Amazon) und Mark Zuckerberg (Facebook), die während Trumps Amtseinführung ergeben den Ring geküsst haben, sitzen ebenfalls auf herben Verlusten.
Was wir über die Aktienmärkte wissen
Für die folgenden Berufsgruppen ist Trump ein Geschenk des Himmels: Börsenjournalisten und -kommentatoren, Finanz-Blogger und Stockpicker (d. h. Anhänger des aktiven Investierens in Aktien). Seit Trumps Wiederwahl überschlagen sich diese „Experten“ mit Vorhersagen, was Trump als nächstes tun wird und was die Folgen sein könnten.
Die Aktienmärkte sind zum großen Teil Psychologie. Gier und vor allem Angst spielen häufig eine große Rolle. Für Anleger sind dies gefährliche Zeiten, denn sie werden rund um die Uhr gnadenlos mit ständig neuen Anlageideen überflutet.
Die Finanzpresse und Finanzportale, die zum großen Teil von Zahlungen der Finanzindustrie leben, sind Meister darin, diese Gefühle mit Ihren Beiträgen und Empfehlungen zu befeuern. Diese Beiträge sind in der Regel gut geschrieben und klingen logisch. Was gern verschwiegen wird: Die Verfasser dieser Beiträge haben weder einen Informationsvorsprung noch eine Glaskugel. Die Kauf- und Verkaufsempfehlungen basieren letztendlich auf Vermutungen.
Auch wenn die oben genannten „Experten“ es nicht wahrhaben wollen, weil es ihr Geschäftsmodell gefährdet. Es ist wissenschaftlich ohne Zweifel belegt:
Niemand kann vorhersagen, welche Aktien steigen oder fallen. Genauso wenig kann man vorhersagen, wann die Börsen steigen oder fallen werden.
Die empirische Finanzwissenschaft hat jedoch die folgenden Gesetzmäßigkeiten belegt:
- Die jährliche Rendite der globalen Aktienmärkte betrug in den vergangenen 120 Jahren durchschnittlich satte 7,3%
- Die Aktienmärkte werden wahrscheinlich weiter steigen, weil die Weltwirtschaft wächst. Dadurch wachsen die Unternehmensgewinne. Und die Unternehmensgewinne sind die Haupttreiber der Aktienmärkte.
- Krisen und Korrekturen passieren andauernd. Sie lassen sich aber nicht vorhersagen. Allein in den vergangenen 5 Jahren hatten wir: die Corona-Krise, den Ukraine-Krieg und den Konflikt im Nahen Osten. Die Aktienmärkte sind trotzdem weiter gestiegen.
- 10 %-ige Korrekturen passieren statistisch betrachtet alle 2 Jahre und sind völlig normal.
- Die Märkte haben sich nach jeder Krise erholt und neue Höchststände erreicht.
Deshalb: Lassen Sie sich nicht von der Finanzpresse oder vermeintlichen Experten auf YouTube verunsichern. Hinter den Empfehlungen steckt in der Regel ein Geschäftsmodell. Zum Beispiel ein Coaching oder ein Finanzprodukt, das verkauft werden soll.
Die goldene Regel
Risiko und Rendite sind untrennbar miteinander verbunden. Je höher Ihre Aktienquote, desto höher ist Ihre langfristig erwartete Rendite. Desto höher sind aber auch Ihre kurzfristigen Schwankungen.
Als langfristiger Aktieninvestor werden Sie in Ihrer Anlegerlaufbahn zahlreiche heftige Krise erleben. Falls Sie eine hohe Aktienquote haben, müssen Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Portfolio (temporär) über 40 % seines Wertes verlieren kann. Das ist in den vergangenen 80 Jahren drei Mal passiert (1974, 2001 und 2008).
Wichtig: Dies sind nur Papierverluste, solange Sie nicht verkaufen.
Der vielleicht beste Schutz gegen Börsenverluste ist ein sauber konstruiertes Wertpapier-Portfolio, das zu
- Ihren Zielen und Wünschen,
- Ihrer Renditeerwartung und
- Ihrer Risikoneigung
passt. In der Regel benötigen Sie für so ein Portfolio maximal 6 Aktien- und Anleihen-ETFs.
Ein sauber konstruiertes Portfolio hat drei Vorteile
- Sie schlafen ruhig, weil Sie genau wissen, was in Ihrem Portfolio steckt und um wie viel Prozent Ihr Portfolio wahrscheinlich schwanken wird. Denn schwanken wird es mit Sicherheit!
- Sie sind niemals gezwungen, in der Krise Aktien zu verkaufen, weil Sie ruhig bleiben und genug sichere Anleihen haben, mit denen Sie eine Durststrecke durchstehen.
- Sie schmunzeln über vermeintliche Experten und Untergangspropheten, weil Sie wissen, wie die Aktienmärkte wirklich funktionieren.
Mit einem erfahrenen Partner an Ihrer Seite erhöhen Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Geldanlage. Selbst Warren Buffett, der erfolgreichste Investor der Welt, hat nicht allein gearbeitet. Er hatte über 60 Jahre lang seinen Geschäftspartner Charlie Munger an seiner Seite. Bis zu Charlie Mungers Tod 2023 im Alter von 99 Jahren.
Fazit
“Die Börse transferiert Geld vom aktiven zum geduldigen Anleger.” Warren Buffett
Ruhe ist die erste Pflicht des Anlegers. Aktuell besteht kein Grund zur Panik. In den USA findet die überfällige Korrektur statt. In Europa sprechen wir von völlig normalen Kursschwankungen.
Studien haben gezeigt, dass bis zu 90 % aller Anlageentscheidungen emotional gefällt werden. Versuchen Sie deshalb, sich nicht nicht von temporären Kursschwankungen oder reißerischen Schlagzeilen verrückt machen.
Und führen Sie sich immer vor Augen, dass Aktien das ultimative Langfrist-Investment sind. Geduld hat sich bisher immer ausgezahlt.
Selbstverständlich ist es möglich, dass die Börsen ihre Talfahrt fortsetzen. Das ist allerdings kein Problem für Anleger, die ein sauber strukturiertes Portfolio haben. Anleger, die Geld in den Aktienmarkt gesteckt haben, das sie in naher Zukunft benötigen, könnten jedoch Probleme bekommen.
Es mag vielleicht kontraintuitiv klingen: Fallende Märkte können sehr positiv für Anleger sein, die “trockenes Pulver” haben. Diese Anleger sind nicht voll investiert, sondern haben liquide Mittel in Festgeld oder Staatsanleihen geparkt. Für diese Anleger bieten Marktabschwünge die attraktive Gelegenheit, günstig Aktien zu kaufen. In der Fachsprache heißt diese Vorgehensweise antizyklisches Investieren.
Und jetzt?
Machen die aktuellen Kursrückgänge Sie nervös?
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Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.