Donald Trumps Auswirkungen auf die Aktienmärkte


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Seit der Wiederwahl Donald Trumps ist das dominierende Thema in den Medien: Was wird Trump in Bezug auf Einfuhrzölle, die Ukraine, die Energiepolitik, die Nato, etc. tun? Was ist Säbelgerassel? Was wird er wirklich umsetzen?

Als eine der ersten Amtshandlungen den „Golf von Mexiko“ in „Golf von Amerika“ umzubenennen, das muss man sich erst mal einfallen fallen. Kurz darauf folgte Trumps selbstbewusstes Statement, dass er sich besser mit Geldpolitik auskennen würde als der Chef der amerikanischen Notenbank.

Der Dunning-Kruger-Effekt live und in Farbe.

Ich habe zu dem Thema eine klare Meinung: Man muss schon sehr mutig (größenwahnsinnig?) sein, um sich zuzutrauen, Trumps Entscheidungen und deren Konsequenzen für die globalen Kapitalmärkte vorherzusagen. Oder um es mit den Worten Mark Twains auszudrücken: 

“Prognosen sind schwierig. Vor allem, wenn Sie die Zukunft betreffen.” 

Dieses Prinzip gilt auch bei der Geldanlage. 

Hier ein aktuelles Beispiel: Ende 2023 wurden 21 führende Investmentbanken und Broker gefragt, wo der S&P 500, der wichtigste US-amerikanische Aktienindex, am Jahresende 2024 stehen würde.

Die Bandbreite der Vorhersagen war 4.200 bis 5.400 Punkte. Der Mittelwert lag bei 4.861 Punkten.

Der S&P 500 beendete das Jahr 2024 bei 5.931.

Das ist rund 10 % höher als die höchste Vorhersage. Und über 20 % höher als der Durchschnitt der 21 “Experten”.

Zwischenergebnis: Die “Experten” wissen es nicht besser. Wer auf sie hört, lässt möglicherweise viel Rendite liegen.

Meine Vorhersage für 2025

Der legendäre Banker und Investor JP Morgan wurde einmal gefragt, welche Erwartung er an die Aktienmärkte hat. Seine lakonische Antwort:

“Ich erwarte, dass die Aktienmärkte schwanken werden.”

Dieser Einschätzung schließe ich mich an. 

Zahlreiche Studien haben gezeigt: Aktieninvestments basieren sehr häufig auf Meinungen, Vermutungen und gefährlichem Halbwissen.

Die harten Fakten: Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Niemand kann wissen, ob und wann die Börsen steigen oder fallen. Zahlreiche Studien haben dies zweifelsfrei belegt. Natürlich kann man mit seinen Aktienprognosen zeitweilig besser als der Markt sein. Langfristig, d. h. 10 Jahre oder mehr, ist dies nahezu unmöglich.

Aktie ist nicht gleich Aktie – So stehen aktuell die Märkte

Wir können die Zukunft also nicht vorhersagen. Aber wir können uns bestmöglich darauf vorbereiten. Zum Beispiel, indem wir Aktien kaufen, die „günstig“ sind. Und die Aktien unterzugewichten, die unverhältnismäßig „teuer“ sind.

Einige Marktbeobachter erwarten, dass es in naher Zukunft zu einer starken Korrektur oder sogar zu einem Crash an den Aktienmärkten kommen könnte. Die US-Aktienmärkte und insbesondere der Technologie-Sektor seien massiv überbewertet. Hier würde es bald stark nach unten gehen. Nur nebenbei: Viele dieser Experten erwarten schon seit längerer Zeit einen drastischen Abschwung. Die Märkte sind trotzdem weiter gestiegen.

Sehen wir uns die aktuellen Bewertungen einmal an. Ein häufig genutzter Maßstab ist das sogenannte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Es setzt den Jahresgewinn eines Unternehmens ins Verhältnis zu seinem aktuellen Börsenwert. Faustformel: Der historische Durchschnitt liegt ungefähr bei 15, d. h. Aktiengesellschaften werden durchschnittlich mit dem 15-fachen ihres Jahresgewinns bewertet.

Achtung: Das KGV ist nur ein grober Maßstab und die Bewertungen verschiedener Branchen & Unternehmen können extrem variieren.

Hier ein paar aktuelle Bewertungen (KGV):

  • Tesla: 119,0
  • Nvidia: 58,9
  • Microsoft: 36,9
  • Apple: 36,6
  • US-Tech-Unternehmen: 30,4
  • US-Gesamtmarkt: 22,5
  • US-Nebenwerte: 19,8
  • MSCI World: 19,1
  • Japan: 14,3
  • Deutschland: 14,0
  • Europa: 13,8
  • Schwellenländer: 12,0 
  • China: 9,7

Was sofort auffällt: Es gibt eine große Bewertungsdifferenz zwischen den USA und dem “Rest der Welt”.

Die US-Tech-Unternehmen, wie z. B. Nvidia, Apple und Microsoft, erscheinen aktuell recht teuer. Da sie einen hohen Anteil am MSCI World haben, haben sie diesen Index mit nach oben gezogen. Übrigens: Das tun die US-Tech-Unternehmen schon seit langem und das kann natürlich auch so weitergehen. 

Die Warnung, dass der US-Aktienmarkt heiß gelaufen sein könnte, ist also nicht von der Hand zu weisen. Es ist auch verständlich, dass zahlreiche Marktbeobachter beim MSCI World zur Vorsicht raten.

Der “Rest der Welt” befindet sich hingegen in der Nähe oder unterhalb des historischen Mittelwerts. Wer also gerne “günstig” einkauft, wird hier möglicherweise Schnäppchen finden. Vor allem Europa und die Schwellenländer erscheinen attraktiv bewertet.

Hinweis aus der Praxis: Unsere wissenschaftlich konstruierten Kundenportfolios haben aktuell ein durchschnittliches KGV von circa 15. Das heißt, sie sind 50 % günstiger bewertet als der US-Aktienmarkt.

Und jetzt?

Die Statistik zeigt: Die Vorhersagen der “Experten” können Sie getrost ignorieren. Die haben auch keine Glaskugel und wissen es nicht besser.

Obwohl sich viele Aktienmärkte in der Nähe ihrer Allzeithochs befinden, unterscheiden sich die Bewertungen stark und zahlreiche Märkte sind “günstig” bewertet.

Denken Sie langfristig und akzeptieren, dass die Aktienmärkte auch mal schwanken werden? Dann kann der Löwenanteil Ihres Kapitals in den Aktienmarkt investiert sein. Auch zu den aktuellen Bewertungen.

Sie sollten jedoch sicherstellen, dass Ihr Aktienportfolio sauber strukturiert ist. Das heißt, Sie sollten prüfen, ob Sie keine zu „teuren” Aktien oder versteckte Risiken in Ihrem Portfolio haben.

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Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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