Aufsicht schlägt Alarm:
Viele Lebensversicherungen sind zu teuer


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Vor rund einem Jahr begann die Versicherungsaufsicht BaFin, dem Verdacht nachzugehen, dass einige Lebensversicherer ihre Kunden mit überteuerten Fondspolicen finanziell über den Tisch ziehen. Dieser Verdacht hat sich nun bestätigt und die BaFin verstärkt ihre Maßnahmen im Kampf gegen Missstände in der Versicherungsbranche.

Leider hat die BaFin die Namen der zu teuren Versicherer nicht offen gelegt. Versicherungskunden müssen somit selbst tätig werden und ihre Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Basisrenten (Rürup-Renten) und Verträge der betrieblichen Altersvorsorge in Eigenregie prüfen. Oder sich professionelle Hilfe suchen.

Falls Ihnen teure Lebens- und Rentenversicherungen zur Altersvorsorge verkauft worden sind, könnten Ihnen massiver finanzieller Schaden zugefügt werden, der sich regelmäßig im fünf- oder sogar sechsstelligen Eurobereich befinden kann.

Im heutigen Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich schützen können. Sie lernen auch das Geheimnis kennen, mit dem Sie bis zu 80 % mehr Geld aus Ihrer Versicherung erhalten können.

BaFin übt scharfe Kritik: Mangelnder Verbraucherschutz und zu hohe Provisionen

BaFin-Exekutivdirektorin Julia Wiens kritisierte, dass viele Lebensversicherer den Kundennutzen ihrer Produkte stark vernachlässigen. Bei der Überprüfung von 13 Lebensversicherern stellte die BaFin fest, dass einige Unternehmen den aufsichtsrechtlichen Vorgaben bei Weitem nicht genügen.

Die Behörde hat dabei wichtige Faktoren wie Effektivkosten, Abschlussprovisionen und Stornoquoten genau analysiert. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Hohe Effektivkosten schmälern die Rendite der Versicherten erheblich, so dass viele Versicherungen einen unzureichenden Kundennutzen aufweisen. Wiens betonte, dass einige Versicherer dringend nachbessern müssten, um die Renditeziele der Versicherten sicherzustellen.

Besonders kritisch sieht die BaFin die „Rückvergütungen“, die einige Versicherer bei fondsgebundenen Produkten von Fondsgesellschaften erhalten. Mit anderen Worten, die Fondsgesellschaften bezahlen die Versicherer dafür, dass diese ihre Fonds an ihre Kunden verkaufen. Diese Praxis stößt auf Unverständnis, denn die Versicherer berechnen ihren Kunden bereits diverse Kosten. Diese Rückvergütungen der Fondsgesellschaften seien ein „Zubrot“ für die Versicherer, finanziert von den Kundinnen und Kunden, ohne deren Nutzen zu steigern. Solche Praktiken seien inakzeptabel, so Wiens.

Effektivkosten: Ein großes Problem für Versicherte

Ein zentrales Problem bei vielen Lebensversicherungen sind die hohen Effektivkosten. Diese fallen bei kapitalbildenden Produkten besonders ins Gewicht, da Versicherer oft in den ersten Vertragsjahren einen überproportional hohen Teil der Beiträge einbehalten, zum Beispiel als Abschlussprovisionen für die Vermittler. Diese Kostenbelastung in den Anfangsjahren führt dazu, dass viele Versicherte ihre Verträge vorzeitig kündigen, ohne nennenswerte Rendite zu erzielen.

Unsere eigenen Erfahrungen aus über 3.000 geprüften Lebensversicherungen bestätigen dies:

  • Die Hälfte der Versicherungen befanden sich in der Verlustzone, in vielen Fällen noch nach 20 Jahren.
  • So gut wie keine Versicherung erreicht die ursprünglich prognostizierte Ablaufleistung.
  • Nur 8 % der von uns geprüften Verträge waren zur Altersvorsorge geeignet.

Zu diesem wichtigen Thema wurde ich vor kurzem von Professor Hartmut Walz, Deutschlands Verbraucherschützer Nr. 1, interviewt. Das vollständige Video-Interview finden Sie HIER.

Widerruf und Rückabwicklung: Eine Chance für enttäuschte Kunden

Für viele Versicherungskunden, die von den hohen Kosten und geringen Renditen enttäuscht sind, bliebt in der Vergangenheit nur die Kündigung der Versicherung. Dies war in der Regel mit hohen Kosten verbunden.

Seit 2014 steht Versicherungskunden ein „ewiges Widerrufsrecht“ zu, das es ihnen unter bestimmten Umständen ermöglicht, Lebensversicherungen auch viele Jahre nach Abschluss zu widerrufen und rückabzuwickeln.

Die Vorteile einer Rückabwicklung sind erheblich: Kunden können oft zwischen 15 % und 80 % mehr Geld aus ihrer Versicherung erhalten. Zudem können unkündbare Verträge, wie etwa Rürup-Renten, aufgelöst werden.

Wir haben bereits einer dreistelligen Zahl von Mandanten geholfen, doch noch mit Gewinn aus ihren Versicherungen herauszukommen.

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Und jetzt?

In der Vergangenheit wurden Konflikte zwischen der Aufsicht und den Versicherern meistens hinter verschlossenen Türen geregelt. Diese Zeiten sind vorbei: Die Aufsicht droht den Versicherern offen mit harten Konsequenzen, falls der Kundennutzen nicht erhöht wird.

Diese Breitseite der Aufsichtsbehörde ist beispiellos und zeigt in unseren Augen die zunehmende Frustration gegenüber der Versicherungsbranche, die mit ihren oft hohen Kosten die Altersvorsorge von Millionen von Anlegern torpediert.

Falls Sie Lebensversicherungen und Rentenversicherungen zur Kapitalanlage und Altersvorsorge nutzen, sollten Sie die deutlichen Warnungen der Aufsicht nicht ignorieren.

Wir empfehlen Versicherungskunden dringend, ihre Lebensversicherungen zu überprüfen. Denn in unseren Erfahrung ist nur jeder 10. Vertrag zur Altersvorsorge geeignet. Das Problem: Lebensversicherungen sind hochkomplexe Finanzprodukte und die jährlichen Schreiben der Versicherer sind häufig unverständlich. Als Laie ist es deshalb sehr schwierig, die Sinnhaftigkeit von Versicherungen selbst zu überprüfen.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie Ihre Verträge professionell prüfen lassen? Kontaktieren Sie uns. Ein professioneller Check durch uns könnte großen finanziellen Schaden von Ihnen abwenden. Wir lassen auch anwaltlich prüfen, ob Sie den Widerrufsjoker ziehen können und dadurch deutlich mehr Geld erhalten können.

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Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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