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Vor kurzem hat mir ein Versicherungsmakler das Geheimnis verraten, wie er in einem Schlag sein Haus abbezahlt hat.
Üblicherweise nimmt er rund 100.000 Euro pro Jahr durch den Verkauf von Lebensversicherungen ein.
Dann kam das Jahr 2004 und die Steuerfreiheit von Lebens- und Rentenversicherungen wurde zum 31.12. abgeschafft.
Was Ende 2004 geschah, war wahrscheinlich die größte Provisions-Bonanza, die die Versicherungsbranche jemals erlebt hat.
Mein Bekannter nahm in diesem Jahr 500.000 Euro durch den Verkauf von Lebensversicherungen ein. Und zahlte seine Hütte ab.
Für Anleger, denen 2004 Versicherungen verkauft wurden, war das Jahr 2004 in der Regel weniger lukrativ. Meine Mitarbeiter und ich haben eine dreistellige Zahl von Versicherungen überprüft, die 2004 abgeschlossen wurden. Die Hälfte dieser Verträge ist noch heute in der Verlustzone. Der Hauptgrund: Hohe Kosten. Die Steuerfreiheit läuft bei diesen Versicherungskunden also komplett ins Leere.
Denn: Wo kein Kapitalertrag, da auch keine Kapitalertragsteuer.
Das scheint keine Ausnahme zu sein. In unserer Erfahrung sind vermeintliche Steuersparmodelle in 9 von 10 Fällen nicht die optimale Lösung. Im Gegenteil: Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihnen finanzieller Schaden zugefügt wird.
Alle Jahre wieder…
Die Vorweihnachtszeit ist voller Gefahren.
Nein, ich meine nicht die potenziellen Extra-Pfunde durch exzessiven Lebkuchen-, Zimtstern- und Stollen-Genuß (da werfe ich keinen Stein).
Ich spreche von den ernsthaften Gefahren für Ihr Geld und Ihr Vermögen.
Denn alle Jahre wieder…
… kommt das “Jahresendgeschäft” der Versicherungsbranche.
Heerscharen von Versicherungsverkäufern und Bankberatern ziehen gerade durchs Land und versuchen, Ihnen vor Jahresende noch schnell ein paar Finanzprodukte zu verkaufen.
Nicht selten unter dem Deckmantel vermeintlicher Steuervorteile, die Sie nur noch bis Jahresende bekommen. Im Fachjargon heißt diese Verkaufstechnik “jemandem den Kittel anzünden”.
Hier unsere Top 3 Finanzanlagen, die mit (vermeintlichen) Steuervorteilen beworben werden. In unserer Erfahrung jedoch häufig finanziell nachteilig und gefährlich für Ihr Vermögen sind:
- Verträge der betrieblichen Altersvorsorge (z. B. Direktversicherungen und Pensionskassen),
- Berufsständische Versorgungswerke und
- Rürup-Renten (Basisrenten)
Es stimmt, dass Einzahlungen in diese Finanzanlagen steuerlich geltend gemacht werden können.
Was dabei oft unter den Teppich gekehrt wird: Jedes Finanzprodukt muss über seinen gesamten Lebenszyklus analysiert werden. Dabei stellt sich in der Regel heraus, dass Steuern nicht “gespart”, sondern lediglich “verschoben” werden. Dies nennt man “nachgelagerte Besteuerung”.
In der Zwischenzeit ist man in einem Finanzprodukt mit häufig sehr hohen Kosten gefangen, so dass kaum Vermögen aufgebaut wird. Diese Verträge sind außerdem oft unflexibel, d. h. Sie können zum Beispiel nicht gekündigt werden.
Vor allem Rürup-Renten (Basisrenten) fallen uns bei Überprüfungen negativ auf. Hier unsere Top 3 Fallstricke, die dafür sorgen, dass sich eine Rürup-Rente nur selten lohnt.
- Sie müssen in der Regel SEHR alt werden, damit es sich lohnt.
- Die Kosten sind oft exorbitant hoch und die Rendite dementsprechend niedrig.
- Ihre Familie geht eventuell leer aus, falls der Hinterbliebenenschutz unzureichend ist.
Die meisten Mandanten, die die Wahrheit über Ihre Rürup-Renten erfahren, wollen so schnell es geht aus dem Vertrag raus.
Nur um zu erfahren, dass man eine Rürup-Rente nicht kündigen kann. Das wurde vielen im Verkaufsgespräch auch nicht klar gemacht.
In vielen Fällen gibt es jedoch einen Notausgang: Die Rückabwicklung. Lesen Sie HIER, wie Sie mit Gewinn aus einer Rürup-Rente und normalen Lebensversicherungen und Rentenversicherungen herauskommen können.
Bei Verträgen der betrieblichen Vorsorge und bei berufsständischen Versorgungswerken liegt oft auch Einiges im Argen. In unserer Erfahrung leiden diese Kapitalanlagen oft unter hohen Kosten und suboptimalen Kapitalanlagestrategien. Bei Versorgungswerken kommt das Problem der Langlebigkeit der Versicherten hinzu.
Und jetzt?
Wurde Ihnen geraten, unbedingt vor Jahresende noch in eine Rürup-Rente, eine betriebliche Altersvorsorge oder in ein Versorgungswerk einzuzahlen, um Steuern zu sparen?
Fragen Sie sich, ob diese Empfehlung wirklich sinnvoll für Sie ist?
Dann nutzen Sie unseren 2. Meinung-Service. Wir analysieren das Angebot und zeigen Ihnen die potenziellen Fallstricke. Danach können Sie fundiert entscheiden. Sie erhalten die Analyse rechtzeitig vor Jahresende, falls Sie sich zeitnah melden.
Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.