Talfahrt an den Börsen.
Das können Sie jetzt tun.


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In den vergangenen Wochen sind die globalen Aktienmärkte mehr oder weniger stark gesunken. Am Freitag sorgten schwache US-Arbeitsmarktdaten für einen weiteren Rücksetzer. Außerdem mehren sich die Stimmen, die einen Absturz von US-Technologieaktien vorhersagen. Dieser Sektor hatte in der Vergangenheit vor allem den technologielastigen NASDAQ beflügelt.

Im heutigen Beitrag sehen wir uns die Fakten zu Börsenabschwüngen an. Sie erhalten außerdem Hinweise, wie Sie sich in dieser Situation verhalten können.

Die aktuelle Lage an den Weltbörsen

Der legendäre Banker J. P. Morgan wurde einmal gefragt, welche Entwicklung er an den Börsen erwartet. Seine lakonische Antwort:

“Ich erwarte, dass die Börsen schwanken werden.”

Dieser zeitlose Hinweis bestätigt sich aktuell. Nachdem fast alle wichtigen Weltbörsen in diesem Jahr historische Höchststände erreicht haben, gab es in den vergangenen Monaten mehr oder minder starke Korrekturen.

Hier die aktuellen Kursrückgänge (im Vergleich zum jeweiligen Allzeithoch):

Nikkei: Minus 14,9 %
NASDAQ: Minus 9,8 %
DAX: Minus 5,9 %
S&P 500: Minus 3,9 %
MSCI World: Minus 3,4 %

Was sofort auffällt: Die größten Korrekturen haben an den Börsen stattgefunden, die zuvor besonders stark gestiegen waren: So hatte der Nikkei in der ersten Jahreshälfte um sensationelle 42 % zugelegt. Der NASDAQ um 27 %. Bei den anderen Börsen handelt es sich bisher um völlig normale Schwankungen bzw. Korrekturen.

Sehr breit streuende Aktienkörbe haben sich im aktuellen Abschwung übrigens als sehr stabil erwiesen. Beispiel: Der Global Core Equity Fund mit über 8.000 Unternehmen ist um nur 2,0 % gefallen.

Warum? Weil dieser Fonds in geringerem Maße auf verhältnismäßig “teure” Technologie-Aktien setzt und stattdessen verhältnismäßig mehr solide Substanzaktien kauft. Die statistisch betrachtet weniger schwanken.

Das sagt die Statistik von 1945 bis 2021 (76 Jahre) zu Kursrückgängen (Quelle: Bloomberg)

Es gab 84 Kursabschwünge zwischen 5 % und 10 %. Der Abschwung hielt durchschnittlich 1 Monat an. Die Erholung dauerte durchschnittlich 1 Monat. 

Es gab 29 Kursabschwünge zwischen 10 % und 20 %. Der Abschwung hielt durchschnittlich 4 Monate an. Die Erholung dauerte durchschnittlich 4 Monate. 

Es gab 9 Kursabschwünge zwischen 20 % und 40 %. Der Abschwung hielt durchschnittlich 11 Monate an. Die Erholung dauerte durchschnittlich 14 Monate. 

Es gab 3 Kursabschwünge von über 40 %. Der Abschwung hielt durchschnittlich 23 Monate an. Die Erholung dauerte durchschnittlich 58 Monate. 

Der letzte große Crash war die “Corona-Krise” im März 2020. Der globale Aktienmarkt fiel rapide um über 30 %. Die Erholung dauerte rund 6 Wochen.

Was wir über die Aktienmärkte wissen

Viele Marktteilnehmer wollen es nicht wahrhaben, vielleicht, weil es ihr Geschäftsmodell gefährdet, doch es ist wissenschaftlich belegt:

Niemand kann vorhersagen, welche Aktien steigen oder fallen. Genauso wenig kann man vorhersagen, wann die Börsen steigen oder fallen werden.

Die empirische Finanzwissenschaft hat jedoch die folgenden Gesetzmäßigkeiten belegt:

  • Die jährliche Rendite der globalen Aktienmärkte betrug in den vergangenen 120 Jahren durchschnittlich satte 7,3%.
  • Die Aktienmärkte werden wahrscheinlich weiter steigen, weil die Weltwirtschaft wächst. Dadurch wachsen die Unternehmensgewinne. Und die Unternehmensgewinne sind die Haupttreiber der Aktienmärkte.
  • Krisen und Korrekturen passieren andauernd. Sie lassen sich aber nicht vorhersagen. Allein in den vergangenen 5 Jahren hatten wir die Corona-Krise, den Ukraine-Krieg und den Konflikt im Nahen Osten. Die Aktienmärkte sind trotzdem weiter gestiegen.
  • Heftige Kursstürze (über 20 %) passieren statistisch mindestens alle 10 Jahre. In letzter Zeit eher öfter. Die Märkte haben sich jedoch nach jeder Krise erholt und neue Höchststände erreicht.
  • Bei Aktien entscheidet die Anlagedauer, nicht der Anlagezeitpunkt.

Die Gefahr bei Abschwüngen

Die Aktienmärkte sind zum großen Teil Psychologie. Gier und vor allem Angst spielen häufig eine große Rolle. 

Die Finanzpresse und Finanzportale, die zum großen Teil von Zahlungen der Finanzindustrie leben, sind Meister darin, diese Gefühle mit ihren Beiträgen und Empfehlungen zu befeuern. Besonders gefährlich: Diese Beiträge sind in der Regel gut geschrieben und klingen logisch.

Das grundsätzliche Problem: Die Verfasser dieser Beiträge haben weder einen Informationsvorsprung noch eine Glaskugel. Die Empfehlungen basieren letztendlich auf Vermutungen.

Deshalb: Lassen Sie sich nicht von der Finanzpresse oder vermeintlichen Experten auf YouTube verunsichern. Hinter den Empfehlungen steckt in der Regel ein Geschäftsmodell. Zum Beispiel ein Coaching oder ein Finanzprodukt, das verkauft werden soll.

Die goldene Regel

Risiko und Rendite sind untrennbar miteinander verbunden. Je höher Ihre Aktienquote, desto höher ist Ihre langfristig erwartete Rendite. Desto höher sind aber auch die kurzfristigen Schwankungen. Und diese Schwankungen muss man als Anleger aushalten können. Andre Kostolany, der legendäre Investor, hat es wie folgt beschrieben:

„Gewinne an der Börse sind Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen und dann das Geld.“

Als langfristiger Aktieninvestor werden Sie in Ihrer Anlegerlaufbahn zahlreiche heftige Krise erleben. Falls Sie eine hohe Aktienquote haben, müssen Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Portfolio (temporär) über 40 % seines Wertes verlieren kann. Das ist in den vergangenen 80 Jahren drei Mal passiert (1974, 2001 und 2008).

Wichtig: Die Verluste stehen nur auf dem Papier, wenn Sie nicht verkaufen.

Der vielleicht beste Schutz gegen Börsenverluste ist ein sauber konstruiertes Wertpapier-Portfolio, das zu 

  • Ihren Zielen und Wünschen, 
  • Ihrer Renditeerwartung und 
  • Ihrer Risikoneigung

passt. In der Regel benötigen Sie für so ein Portfolio maximal 6 Aktien- und Anleihen-ETFs.

Ein sauber konstruiertes Portfolio hat drei Vorteile:

  • Sie schlafen ruhig, weil Sie genau wissen, was in Ihrem Portfolio steckt und um wie viel Prozent Ihr Portfolio wahrscheinlich schwanken wird. Denn schwanken wird es mit Sicherheit!
  • Sie sind niemals gezwungen, in der Krise Aktien zu verkaufen, weil Sie ruhig bleiben und genug sichere Anleihen haben, mit denen Sie eine Durststrecke durchstehen.
  • Sie schmunzeln ab sofort über vermeintliche Experten und Untergangspropheten, weil Sie wissen, wie die Aktienmärkte wirklich funktionieren.

Mit einem erfahrenen Partner an Ihrer Seite erhöhen Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Geldanlage und vermeiden teure Anlagefehler. Selbst Warren Buffett, der erfolgreichste Investor der Welt, hat nicht allein gearbeitet. Er hatte über 60 Jahre lang seinen Geschäftspartner Charlie Munger an seiner Seite. Bis zu Charlie Mungers Tod im Jahr 2023 im Alter von 99 Jahren. Mit seiner Unterstützung ist Warren Buffet zum viertreichsten Menschen der Welt geworden. Sein aktuelles Vermögen beträgt über 100 Milliarden US-Dollar.

Fazit

Studien haben gezeigt, dass die meisten Anlageentscheidungen emotional gefällt werden. Versuchen Sie deshalb, sich nicht nicht von temporären Kursschwankungen oder reißerischen Schlagzeilen verrückt machen zu lassen. 

Und führen Sie sich immer vor Augen, dass Aktien das ultimative Langfrist-Investment sind. Geduld hat sich bisher immer ausgezahlt.

„Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich durch den Keller zu fahren. Man muss nur die Nerven behalten.“ (John Galbraith).

Selbstverständlich ist es möglich, dass die Börsen ihre Talfahrt fortsetzen. Das ist allerdings kein Problem für Anleger, die ein sauber strukturiertes Portfolio haben. Anleger, die Geld in den Aktienmarkt gesteckt haben, das sie in naher Zukunft benötigen, könnten jedoch Probleme bekommen.

Es mag vielleicht kontraintuitiv klingen: Fallende Märkte können sehr positiv für Anleger sein, die “trockenes Pulver” haben. Diese Anleger sind nicht voll investiert, sondern haben liquide Mittel in Festgeld oder Staatsanleihen geparkt. Für diese Anleger bieten Marktabschwünge die attraktive Gelegenheit, günstig Aktien zu kaufen. In der Fachsprache heißt diese Vorgehensweise antizyklisches Investieren.

Es gilt die Kaufmannsregel: “Der Gewinn liegt im Einkauf.”

Und jetzt?

Machen die aktuellen Kursrückgänge Sie nervös?

Fragen Sie sich, ob Ihr Wertpapier-Portfolio sauber konstruiert wurde?

Oder sitzen Sie auf zu viel Liquidität und möchten mit dem Investieren beginnen oder Ihren Aktienanteil erhöhen?

Dann buchen Sie jetzt Ihr kostenfreies Informationsgespräch. Wir sehen uns Ihre Situation an und Sie erhalten konkrete Hinweise.

Achim Teske Achim Teske

Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.

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