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Steuerberater*innen sind bei vielen Menschen die Anlaufstation Nr. 1, wenn es um finanzielle Angelegenheiten geht.
Warum?
Weil Steuerberater sich gesetzlich dazu verpflichtet haben, nur für ihre Mandanten zu arbeiten. Die Annahme von Provisionen oder anderen Vergünstigungen ist Steuerberatern gesetzlich verboten.
Die traditionelle Finanzbranche funktioniert genau andersherum. Geschätzte 99 % (kein Schreibfehler) aller Finanzberater in Deutschland arbeiten auf Provisionsbasis. Das heißt, sie werden von einer Versicherung, Bank oder Fondsgesellschaft bezahlt. Nicht direkt von ihren Kunden.
Es ist so, als würde Ihr Steuerberater vom Finanzamt bezahlt werden und nicht von Ihnen.
Das Problem: Provisionen können zu Interessenkonflikten und Fehlanreizen führen. Denn unterschiedliche Finanzprodukte haben unterschiedlich hohe Provisionen. Ein Vermittler, der seinen eigenen Gewinn in den Vordergrund stellt, wird wahrscheinlich das Produkt verkaufen, das die höchste Provision einbringt. Wir erleben das täglich, wenn uns Finanzordner zur Prüfung eingereicht werden.
Das traurige Ergebnis: Eine Studie des Finanzwächter Finanzen hat vor einigen Jahren ergeben, dass 77 % aller Privatanleger mindestens ein unpassendes Finanzprodukt verkauft worden ist. Diese Finanzprodukte waren entweder zu teuer, zu riskant, zu unflexibel oder zu renditearm.
Typische Finanzprodukte, die oft mehr schaden als nützen, sind fast alle Lebens- und Rentenversicherungen, Rürup-Renten (Basisrenten), Verträge der betrieblichen Altersvorsorge und aktiv gemanagte Fonds.
Anleger erleiden durch diese Produkte nicht selten massiven finanziellen Schaden bzw. bauen deutlich weniger Vermögen auf, als möglich wäre. In manchen Fällen führen diese Produkte sogar zum Totalverlust, wie z. B. bei einigen Beteiligungen.
Vor zwei Jahren ist der Europäischen Kommission dann der Kragen geplatzt. Um Privatanleger zu schützen, wollte die Kommission ein Provisionsverbot für Finanzdienstleistungen einzuführen. Die Finanzindustrie und die Versicherer warfen daraufhin Ihre Lobby-Maschine (übrigens die größte in Deutschland) an.
Mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher deutscher Politiker wurde das Provisionsverbot torpediert. Am Ende gab die Kommission auf. Das Thema Provisionsverbot ist erst einmal vom Tisch.
Zum Schaden vieler Anleger. So hat die Universität Regensburg geschätzt, dass Anleger fast doppelt so viel Vermögen aufbauen könnten, wenn Provisionen abgeschafft würden.
Obwohl die Honorarberatung bereits 2014 in Deutschland eingeführt wurde, gibt es nur rund 600 echte Honorarberater in Deutschland. Einer davon schreibt Ihnen übrigens gerade. Auch wir Honorarberater haben uns freiwillig und gesetzlich dazu verpflichtet, keine Provisionen anzunehmen. Deshalb bekommen Sie auch nur bei einem echten Honorarberater eine wirklich neutrale und unabhängige Finanzberatung.
Der Begriff “Honorarberatung” ist etwas sperrig, vielleicht sogar unglücklich vom Gesetzgeber gewählt. Viele Anleger haben noch gar nicht von Honorarberatung gehört.
In diesem Beitrag fassen wir die Unterschiede zwischen Honorarberatung und Provisionsberatung zusammen. Und weil ich bei dem Thema natürlich nicht neutral bin, habe ich mir ein modernes Hilfsmittel zur Hand genommen: Die künstliche Intelligenz, genauer gesagt die Nr. 1 KI-Anwendung ChatGPT. Hier die Antwort auf den Anweisung „Vergleiche Honorarberatung mit Provisionsberatung“:
Honorarberatung
- Bezahlmodell: Die Beratung erfolgt gegen ein festes Honorar, das direkt vom Kunden bezahlt wird. Dies kann auf Stundenbasis oder als Pauschalbetrag für bestimmte Dienstleistungen geschehen.
- Transparenz: Da die Bezahlung unabhängig von Produktverkäufen ist, sind die Empfehlungen des Beraters oft transparenter und objektiver. Der Berater hat keinen finanziellen Anreiz, bestimmte Produkte zu empfehlen.
- Kosten: Die Kosten sind vorab bekannt und für den Kunden klar nachvollziehbar. Es gibt keine versteckten Gebühren oder Provisionen, die später anfallen könnten.
- Vertrauensbasis: Kunden können sicher sein, dass die Empfehlungen allein auf ihren Bedürfnissen basieren, ohne den Einfluss von Provisionsinteressen.
Provisionsberatung
- Bezahlmodell: Der Berater erhält eine Provision von den Finanzinstituten für jedes verkaufte Produkt. Diese Provision wird oft in die Produktkosten eingepreist und indirekt vom Kunden getragen.
- Interessenskonflikte: Es besteht die Gefahr, dass der Berater Produkte empfiehlt, die höhere Provisionen einbringen, auch wenn diese nicht die besten Optionen für den Kunden sind.
- Kosten: Die tatsächlichen Kosten der Beratung sind oft weniger transparent, da sie in den Produktkosten verborgen sind. Kunden zahlen möglicherweise höhere Gebühren über die Laufzeit der Produkte.
- Vertrauensbasis: Es kann schwieriger sein, sicherzustellen, dass die Empfehlungen des Beraters allein im besten Interesse des Kunden sind, da finanzielle Anreize für bestimmte Produkte bestehen.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber die künstliche Intelligenz scheint einen klaren Favoriten zu haben.
Und jetzt?
- Ist es Ihnen wichtig, dass Sie wirklich neutral und unabhängig beraten werden?
- Machen Sie sich Sorgen, dass Altlasten in Ihrem Finanzordner schlummern?
- Wollen Sie keine Provisionen und undurchsichtigen Kosten mehr zahlen?
- Wollen Sie erfahren, ob Ihre Finanzprodukte Sie ein Vermögen kosten?
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Achim Teske ist einer von nur rund 200 echten unabhängigen Honorar-Anlageberatern in Deutschland. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann hat 16 Jahre für globale Investmentbanken gearbeitet, darunter 10 Jahre in London und 6 Jahre in Singapur. Zuletzt war er Managing Director und Leiter des Portfolio Managements für Asien-Pazifik. Seit 2017 ist er Honorarberater. 2019 wurde er in den DIN-Normenausschuss für Finanzdienstleistungen berufen.